Sonntag, 27. Oktober 2013

Mein Lesebrief an die Nürtinger Zeitung zur „US-Spähaktion“



Leserbrief von Jochen Jansen zum Artikel: „US-Spähaktion verärgert europäische Verbündete“ vom 25.10.2013 (mal schauen ob er so abgedruckt wird)

Artikel 10 des Grundgesetzes: „Das Briefgeheimnis sowie Post- und Fernmeldegeheimnis ist unverletzlich“. Gilt das nicht mehr? 

Da wird lediglich ein bisschen das Fingerchen gehoben und mit dem Köpfchen geschüttelt „böser Obama das macht man aber nicht“. Und das auch nur, weil unsere Chefin Angela Merkel höchstpersönlich ausspioniert wurde. Wenn vorher bekannt wird, dass 80 Mio. Bürger abgehört werden begnügt man sich mit dem Dementi der USA.

Was wäre eigentlich wenn wir die USA in diesem Maße ausspionieren würden? Würde Obama dann auch nur das Fingerchen heben?

Ich habe das Gefühl nur weil wir es nicht sehen, nehmen wir dieses Thema nicht ernst genug. Unsere Kinder und Nachkommen wachsen als gläserne Bürger auf, von Geburt an. Wenn wir ihnen nicht klar machen, dass dies nicht rechtens ist und uns gegen die totale Überwachung wehren, wer soll es dann tun? Wir stehen in der Pflicht für unsere Kinder. Die Stasi hat das Volk ebenfalls überwacht, denken wir an die ganzen Stasi-Akten. Die NSA sammelt ebenfalls die ganzen Daten nur wesentlich effizienter und schneller. Das Ergebnis ist die Totalüberwachung.

Auch die Argumentation „Naja, ich habe ja nichts zu verbergen“ hinkt gewaltig, denn in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist die Unschuldsvermutung verankert, sprich man ist solange unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist. Dies widerspricht der momentanen Generalüberwachung!

Man stelle sich vor die Piratenpartei hätte bei der Bundestagswahl 5% erreicht. Man würde den Abhörskandal als mediale Sau von der Nordsee bis zum Feldberg treiben und die Politik könnte das Thema nicht einfach klein halten. Hier wäre so etwas einmal angemessen und wünschenswert um die Menschen aufzuwecken. Doch so verpufft dieser Aufschrei an der 5% Parteien- und somit Medienpräsenz-Hürde.

Wir dürfen nicht akzeptieren und zulassen, dass die Grundrechte von 80 Mio. Bürgern so mit Füssen getreten werden. Wie frei ist eigentlich eine Presse, deren Mitarbeiter ständig überwacht werden? 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen